Parlamentarier erkunden Unterstützung für gemeinnützigen Verein
Mittwochnachmittag, 14.30 Uhr, Sonnenschein, 20 Grad Celsius.
Ehrenamtliche Mitarbeiter des Vereins „Mensch Luckau e. V.“ beginnen im „Quartier*53“ in Luckau, Am Mühlberg 53 mit dem Aufbau des Begegnungscafés, das in den Sommermonaten jeden Mittwoch von 15 bis 18 Uhr stattfindet.
Kaffee wird gekocht, Kuchen geschnitten, Kekse bereitgestellt, Gläser, Tassen u.s.w., alles wird zur Selbstbedienung platziert. Zum Schluss werden Tische und Stühle vor den Eingang gestellt. „Bei Regen müssen wir das Begegnungscafé drinnen ausrichten, das ist unter Corona-Bedingungen allerdings schwierig“, erklärt Sigrun Teske, eine der Initiatoren des Begegnungscafés.
Seit dem vergangenen Sommer bietet der Verein allen Luckauern jeden Mittwoch die Möglichkeit, kostenlos Kaffee zu trinken und den selbstgebackenen Kuchen zu probieren. Gedacht war das Café, wie der Name schon ausdrückt, als Möglichkeit für Luckauer sich zu begegnen. Geflüchtete sollten so Kontakt zur einheimischen Bevölkerung bekommen. „Das ist bisher nur in Ansätzen gelungen“, ist Sigrun Teske noch nicht zufrieden mit der Resonanz. „Zu Beginn saßen mein Mann und ich zeitweise allein hier,“ erklärt sie. In den vergangenen Wochen seien aber immer zwischen zehn und 15 Personen da gewesen. Die Nationalitäten spielen dabei keine Rolle. Ob Syrer, Iraner, Deutsche, Türken, Eritreer, Kameruner, Marokkaner und EU-Zuwanderer oder Spätaussiedler, alle sprechen miteinander und lernen sich kennen.
Heute am 30. September 2020 ist jedoch nicht nur das übliche Cafétreiben angesagt. Mitglieder der FDP Luckau haben sich angemeldet. Die Kommunalpolitiker Jens Graßmel, Lars Hartfelder und Dirk Bärbock wollen sich mit den Verantwortlichen von Mensch Luckau austauschen und fragen, ob und wie sie den Verein unterstützen können.
Dabei erklären der Vorsitzende des Vereins, Gerd Kaufmann und die ehemalige Vorsitzende Susanne Herms, die verschiedenen Standbeine von Mensch Luckau.
So betreibt der Verein seit Ende 2015 eine Kleiderkammer an der Ecke Lindenstraße/Sandoer Straße, in der es jeden Donnerstag von 15 bis 17 Uhr für alle Luckauer Haushaltsartikel oder Kleidung aus Spenden gibt. „Wir werben schon seit geraumer Zeit darum, dass die Kleiderkammer nicht den Geflüchteten, sondern allen Luckauern zur Verfügung steht“, erklärt Sigrun Teske. Allerdings sei die Resonanz unter den deutschen Mitbürgern sehr überschaubar. Ab dem 13. Oktober wird die Kleiderkammer auch dienstags von 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr geöffnet.
Außer der Kleiderkammer hat der Verein im Quartier*53 einen Beratungsservice, in dem die Ehrenamtler Simone Sikorski und Hamed Asrami immer dienstags ab 17 Uhr Hilfe bei Anträgen, Bewerbungen, Lebensläufen sowie Beratungen anbieten. Auch dieser Service ist für alle Luckauer offen. Seit Anfang August betreibt der Verein immer freitags ab 15 Uhr ein Unterhaltungsprogramm für Kinder. Susanne Herms betreut alle Kinder, die dabei sein wollen, mit anderen Ehrenamtlichen beim Malen, Basteln oder Spielen. Dazu gibt es Getränke und Süßes oder Obst. Jedes Kind kann sein Lieblingsbuch, Lieblingsspiel oder eine DVD mitbringen. In der Zwischenzeit ist der Andrang so groß, dass die Betreuung in zwei Gruppen (15 bis 17 Uhr und 17 bis 19 Uhr) stattfindet.
In Arbeit ist ein weiteres Standbein des Vereins. Mit dem von dem Energieparkentwickler UKA-Cottbus gesponserten Bus soll in Zukunft eine Einkaufshilfe für Luckauer gestartet werden. Angedacht ist, Bürger aus den Ortsteilen, die nicht mehr ausreichend mobil sind, zu Hause abzuholen und zum Einkauf nach Luckau zu begleiten, inklusive Rückfahrt. Der Service soll kostenlos sein.
Gerd Kaufmann erwähnte auch die gute Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister der Stadt Luckau, Gerald Lehmann, und der WOBAU Luckau, die die Miete für die Kleiderkammer tragen sowie die Unterstützung der Beauftragten für Migration und Integration LDS, Antje Pretky. So übernimmt der Landkreis Dahme Spreewald die Kaltmiete für die Räumlichkeiten im Quartier 53, die der Verein sich mit der Diakonie und der Caritas teilt. Auch der Energieparkentwickler UKA-Cottbus wurde noch einmal gelobt. So überlässt die Firma dem Verein nicht nur den Bus für die Vereinsarbeit, auch die Versicherungskosten sowie die Steuern und Reparaturen werden von UKA übernommen.
Die Politiker waren insgesamt angetan über die Arbeit des Vereins und sagten ihre Unterstützung zu.